Ein Park mitten in Wehringhausen?

Im Herzen von Wehringhausen, entlang der Pelmkestraße zwischen Lange Straße und Augustastraße, könnte in naher Zukunft eine neue Erholungsfläche entstehen.

Sicht von der Kirche St. Michael auf die gegenüberliegende Ecke von Pelmkestraße und Lange Straße.
Der Flachbau an der Ecke Pelmke- und Lange Straße ist nicht unbedingt Wehringhausens architektonisches Sahnestück. (Foto: Michael Vollmer)

Nach einem Hinweis von Anwohnerinnen auf unserer Facebookseite bin ich der Sache nachgegangen und es stimmt: Die Stadt Hagen hat für den Bereich, auf dem sich die Gebäude Lange Straße 56 sowie das angrenzende Wohnhaus Pelmkestraße 13 befinden, das sogenannte Vorkaufsrecht ausgeübt.

In dem nicht wirklich ansehnlichen Flachbau an der Lange Straße befindet sich seit einigen Jahren ein Handel für gebrauchte Bücher, Tonträger, Musikinstrumente und Hifi-Geräte. Die etwas älteren Menschen im Viertel erinnern sich bestimmt noch daran, dass hier früher „Tapeten Schröder“ beheimatet war.

Auf dem Gelände soll ein Projekt im Rahmen des Förderprogrammes „Soziale Stadt“ entstehen. Die bislang nur sehr grobe Planung sieht einen Freiraum vor, der zum Austausch unter allen Bewohner*innen des Viertels einladen soll. Gabriele Haasler (Lenkungskreis, Handels- und Handwerksgemeinschaft Wir in Wehringhausen e.V., Aktionskreis Wehringhausen) spricht in diesem Zusammenhang von einem „Bürgerpark“. Durch diesen soll dann auch der Bodelschwinghplatz an das Zentrum Wehringhausens angebunden werden. Zuvor muss allerdings unter anderem noch eine Lösung für den alteingesessenen Reifenhandel von Rainer Bartelheim gefunden werden, der sich ebenfalls teilweise auf dem Gelände befindet.

Flachbau an der Ecke Pelmkestraße und Lange Straße und dahinter liegendes Wohnhaus.
Diese beiden Gebäude könnten schon in etwa drei Jahren aus dem Stadtbild Wehringhausens verschwunden sein. (Foto: Michael Zargus)

Bevor irgendwelche Baumaßnahmen starten, soll jedoch ein Beteiligungsverfahren eingeleitet werden, das den Menschen in Wehringhausen ein Mitspracherecht bei der Gestaltung des Geländes sichern wird. Mit einem Abriss der Gebäude ist laut Auskunft der Stadt Hagen nicht vor Ende 2021 zu rechnen.

Das gesamte Verfahren des Ankaufs und der möglichen zukünftigen Nutzung des Geländes war zuvor zwischen Stadt und dem Lenkungskreis Wehringhausen in nichtöffentlicher Sitzung besprochen worden. Es wurde laut Quartiersmanager Maik Schumacher als „Geheimsache“ behandelt, um so Spekulationseffekten bei den Grundstückspreisen vorzubeugen.