Wie berichtet, plant ein Investor die Erweiterung seiner „Eventhalle“ auf dem ehemaligen Stadtwerke-Gelände an der Rehstraße. Hierzu will er weite Teile des ehemaligen Schlachthof-Areals in Parkplätze verwandeln.

Die Angelegenheit wurde am vergangenen Dienstag, 3. Dezember 2019, im Hagener Stadtentwicklungsausschuss besprochen. Die Politikerinnen und Politiker dort haben den Bericht der Verwaltung zu dem Vorhaben zur Kenntnis genommen.

Außerdem unterstützen sie die von der Verwaltung vorgeschlagene Ausübung des Vorkaufsrechtes. Das bedeutet: Werden Flächen auf dem Schlachthofgelände zum Verkauf angeboten, hat die Stadt das Recht, diese vor allen anderen Interessierten zu erwerben, dann zu verpachten und so die künftige Entwicklung direkt zu beeinflussen. Die Ausübung dieses Vorkaufsrechtes ist nur in einem sehr begrenzten Bereich Wehringhausens erlaubt, zu dem auch das Schlachthofgelände zählt. 

Die Politiker*innen im Stadtentwicklungsausschuss beauftragen die Stadtverwaltung, ein Konzept für eine nicht flächendeckende Parksituation zu erarbeiten. Die Verwaltung hatte zuvor den Bau eines Parkhauses empfohlen. So sollen auf dem Gelände möglichst viele Flächen für gewerbliche und/oder kulturelle Nutzung erhalten bleiben.

Die Verwaltung soll den Entwurf für die Eventhalle weiter bearbeiten und in einer der nächsten Sitzungen des Stadtentwicklungsausschusses vorstellen. Die nächsten Sitzungen vor der Sommerpause sind am 4. Februar, am 17. März, am 5. Mai und am 16. Juni 2020 – weitere Entscheidungen dauern also noch mindestens einige Monate. Wir behalten das für euch im Blick.

Die Entscheidungen wurden Einstimmung von den Abgeordneten von SPD, CDU, Grünen, FDP, Linken und Hagen Aktiv sowie „Bürger für Hohenlimburg/Piraten“ getroffen.

Städtebauliche Entwicklung im unteren Wehringhausen

Ebenfalls einstimmig stimmte der Ausschuss am Dienstag der „Rahmenplanung Unteres Wehringhausen“ zu. Die soll eine gezielte Entwicklung verschiedener Bereiche im unteren Wehringhausen, in denen die Stadt das Vorkaufsrecht ausüben darf, in unterschiedliche Richtungen unterstützen:

  • An der Rehstraße rund um die Finkenkampstraße (also von der Eugen-Richter-Straße kommend links) soll die Ansiedlung von Gewerbe gestärkt, Wohnhäuser sollen umgenutzt oder sogar abgerissen werden.
  • Im Bereich Minervastraße, Rehstraße und Lange Straße soll hingegen das Wohnumfeld verbessert werden, etwa durch Sanierung der bestehenden Gebäude, durch Dachbegrünungen und eine offene, grüne Umgestaltung der Innenhöfe. Gewerbe soll erhalten bleiben, wenn es in ein Wohnumfeld passt.
  • Der Bereich zwischen Rehstraße und nördliche Minervastraße (also auch die ehemaligen Stadtwerke- und Schlachthofgelände sowie der Bereich um den S-Bahn-Haltepunkt und den Aldi) soll weiter als Gewerbegebiet entwickelt werden. Wohnbebauung in diesem Bereich soll umgenutzt oder abgerissen werden. Gleiches gilt für den sonstigen Bereich der östlichen Wehringhauser Straße zwischen Rehstraße und „Bohne“ inklusive dem Bereich Dieckstraße, also bei Hawker, wie auch den Einmündungsbereich der Bahnhofshinterfahrung.
  • Die westliche Wehringhauser Straße, der gesamte durch die Umfahrung entstandene „verkehrsberuhigte“ Bereich bis zur Bohne (in Fahrtrichtung Stadt rechts bis Bodelschwinghplatz), soll hingegen als reines Wohnquartier gestärkt werden: „störendes“ Gewerbe soll umgesiedelt werden, es sollen Grünflächen entstehen, Häuser sollen saniert werden. Der Bereich ab dem Bodelschwinghplatz inklusive „Grothe-Center“ soll ebenfalls als Wohnquartier gestärkt werden, jedoch unter Beibehaltung „nichtstörenden“ Gewerbes.
  • Im dem kleinen Bereich an der Wehringhauser Straße zwischen Schwanenstraße und Bahnlinie schließlich möchte die Stadt die Wohnbebauung perspektivisch komplett verschwinden und einer neuen Grünfläche weichen lassen.

Quelle: Bürgerinformationssystem der Stadt Hagen