Hagen hat eine neue Klimaschutzmanagerin

    „Die Corona-Krise hat einen Perspektivwechsel bei der Bevölkerung ausgelöst. Ich erhoffe mir daraus auch Denkanstöße im Hinblick auf Klima und Umwelt“, sagt Nicole Schulte, Hagens neue Klimaschutzmanagerin, über die aktuelle Situation. Die 30-Jährige verstärkt seit Januar 2020 das städtische Umweltamt und kümmert sich insbesondere um die Umsetzung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes.

    Porträtfoto Nicole Schulte, im Hintergrund das Dach des Fichte-Gymnasiums mit Solar-Anlage.
    Eines der Hauptprojekte von Klimaschutzmanagerin Nicole Schulte ist die Bewerbung des Solardachkatasters. Eine Solaranlage ist beispielsweise auf dem Dach des Fichte-Gymnasiums zu finden. (Foto: Linda Kolms/Stadt Hagen)

    „Durch ein Praktikum bei der Stadt Dortmund bin ich auf das Themenfeld Klimaschutz aufmerksam geworden“, beschreibt die studierte Geografin den Anstoß für ihren späteren Beruf. Nach dem abgeschlossenen Studium in Bochum war sie drei Jahre als Klimaschutzmanagerin für die Stadt Remscheid tätig. Jetzt ist sie zurück in ihrer Geburtsstadt Hagen.

    Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes

    Wie sieht der berufliche Alltag der neuen Klimaschutzmanagerin aus? „Ich beschäftige mich vor allem mit der Umsetzung weiterer Maßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept wie der Erstellung der Hagener Energie- und CO₂-Bilanz und der festen Verankerung des Klimaschutzes in den politischen Gremien“, gibt Schulte einen Einblick in ihre Arbeit. Konkret erarbeitet sie eine sogenannte „Klimarelevanzprüfung“, einen praktischen Leitfaden, wie der Beschluss des Klimanotstandes in die politischen Vorlagen eingebaut werden kann und der Klimaschutz so ein fester Tagesordnungspunkt zur Prüfung aller damit verbundenen Aktivitäten der Verwaltung wird.

    In einem zweiten Projekt erstellt die Geografin ein Konzept zur Bewerbung eines Solardachkatasters. „Mit dieser farbigen Kartendarstellung können die Hagener Hausbesitzer prüfen, ob ihr Dach für die Installation von Solaranlagen und Fotovoltaik geeignet ist“, erklärt die Klimaschutzmanagerin.

    Wie geht es weiter?

    Um die anstehenden Aufgaben des kommunalen Klimaschutzes auch künftig bewältigen zu können, werden Klimaschutzmanager*innen wie Nicole Schulte dringend gebraucht. Die Fachstelle für das Hagener Klimaschutzmanagement ist zu über 50 Prozent vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gefördert und auf drei Jahre begrenzt.

    Nicole Schulte ist bereits die dritte Person auf der Stelle, ihre Anstellung ist derzeit bis Oktober 2020 befristet. Sie möchte die Entfristung der Stelle erreichen und sieht einen Aspekt der Corona-Pandemie gewissermaßen als Chance:

    Die Menschen verzichten gerade auf viele für sie selbstverständliche Dinge. Dadurch hoffe ich für die Zukunft auf ein gesellschaftliches Umdenken. Denn deshalb bin ich Klimaschutzmanagerin geworden: Um etwas Sinnhaftes für die Zukunft und unsere Gesellschaft zu tun. Denn der Klimawandel betrifft uns alle.

    Nicole Schulte

    Quelle: Pressemitteilung der Stadt Hagen