Nach dem Klotzen kommt das Kleckern: Kein Park an der Pelmkestraße

    Blick die untere Pelmkestraße hinunter
    Entlang der unteren Pelmkestraße hätte der "Mehrgenerationenpark" entstehen sollen. (Foto: Jan Eckhoff)

    Weil die Stadt Hagen für mehrere Baumaßnahmen aus den Töpfen des Förderprogramms „Soziale Stadt“ in der jüngeren Vergangenheit deutlich mehr (und zwar 1,42 Millionen Euro mehr) als eigentlich geplant ausgegeben hat, fehlen nun Gelder. Daher muss ein geplantes Stadtbauprojekt gestrichen werden.

    Blick die untere Pelmkestraße hinunter
    Entlang der unteren Pelmkestraße hätte der „Mehrgenerationenpark“ entstehen sollen. (Foto: Jan Eckhoff)

    Bereits abgeschlossen wurden die folgenden Projekte: 

    • Kinderspielplatz Rehstraße 
    • Kinderspielplatz Pelmkestraße 
    • Rollschuhplatz Dömbergstraße 
    • Grün- und Freizeitanlage Bohne
    • Villa Post (1. Bauabschnitt) 
    • Lange Straße (1. Bauabschnitt)
    • Bodelschwinghplatz (bis auf Restarbeiten) 
    • Brunnensanierung Bodelschwinghplatz (bis auf Restarbeiten) 
    • Tunnelsanierung Bodelschwinghplatz – Augustastraße (bis auf Restarbeiten) 

    Noch in der Umsetzung befinden sich:

    • Wilhelmsplatz/Lange Straße (2. Bauabschnitt) 
    • Villa Post (2. Bauabschnitt)
    • WC-Anlage Bohne
    • Aufwertung der Schulhöfe

    Und in Planung, aber noch ohne beantragte Fördermittel – und damit streichbar – sind diese Projekte:

    • Zugangssituation Tunnel Augustastraße 
    • Mehrgenerationenpark Pelmkestraße 
    • Barrierefreies Wehringhausen

    Auch für die laufenden Maßnahmen sowie die geplanten Projekte rechnet die Stadtverwaltung mit deutlich höheren als den eigentlich geplanten Kosten – und zwar geschätzten weiteren 1,62 Millionen Euro. Damit würden also alle Baumaßnahmen schließlich 3.040.000 Euro teurer, als die ursprünglich kalkulierten 7,56 Millionen. Extra-Kosten, die wahrscheinlich nicht in voller Höhe zusätzlich gefördert und daher zumindest teilweise von der Stadt Hagen getragen werden müssten.

    Unter diesen Voraussetzungen wurden nun die drei ausstehenden Projekte einer genauen Prüfung unterzogen. Für „Barrierefreies Wehringhausen“ (ursprünglich geplant: 310.000 Euro, aktuelle Schätzung: 373.000 Euro) und „Zugang Tunnel Augustastraße (1,03 Mio. Euro vs. 1,2 Millionen Euro) wurde dabei festgestellt, dass an ihnen zur Steigerung der Lebensqualität festzuhalten sei bzw. die Beseitigung des „Angstraumes“ gar „unverzichtbar“ wäre.

    Keine Alternative

    Bleibt also nur noch der sogenannte „Mehrgenerationenpark“ an der Pelmkestraße, dessen ursprünglich mit 1.745.000 Euro geplante kosten nach neuer Schätzung auch noch drastisch übertroffen werden: Aktuell kalkuliert die Stadt hierfür 3.131.000 Euro – eine stattliche Steigerung um beinahe 80 Prozent! Und damit sei, unken die städtischen Stadtplaner*innen in ihrem Papier, „das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht“.

    Außerdem, so fasst es die Beschlussvorlage des städtischen Fachbereiches Stadtentwicklung, -planung und Bauordnung schließlich (leider ohne zu verraten, woher diese Erkenntnis stammt) zusammen:

    Der Wunsch nach einem weiteren gestalteten Freiraum ist bei vielen Wehringhausern inzwischen eher gering.

    Aufwertung der Häuser

    Reifen Bartelheim
    Auch der Wehringhauser Traditionsbetrieb „Reifen Bartelheim“ hätte dem Park weichen müssen. Ob man dieses Gebäude auch „aufwerten“ will? (Foto: Jan Eckhoff)

    Und was wird nun aus den teils sanierungsbedürftigen Gebäuden, die die Stadt bereits gekauft hat, um sie für den Park abzureißen?

    Derzeit gibt es im Stadtteil vielerlei Bestrebungen zur Aufwertung des Immobilienbestandes. Im Rahmen dieser Bestrebungen wird sich für die bereits erworbenen Grundstücke aller Voraussicht nach eine gute städtebauliche Lösung finden.

    Die Bezirksregierung in Arnsberg, zuständig für die Aufsicht über das Programm „Soziale Stadt“, hat der Streichung des „Mehrgenerationenparks“ bereits am 20. Mai zugestimmt, die Bezirksvertretung Mitte hat die Planung nun am Mittwoch, 3. Juni, ebenfalls einstimmig (SPD und CDU mit je fünf Stimmen, Grüne, Hagen Aktiv, FDP und Linke mit je einer Stimme) beerdigt. Dass der Stadtentwicklungsausschuss die Sache am 23. Juni nicht durchwinkt, dürfte kaum passieren.