Stadt nimmt Einfluss auf Schlachthof-Gelände und an der Wehringhauser Straße rückt die Abrissbirne an

In der Sitzung des Hagener Stadtentwicklungsausschusses standen am gestrigen Dienstag, 23. Juni, auch mehrere Projekte aus Wehringhausen auf der Tagesordnung.

Schlachthof: Bebauungsplan kommt

Blick aufs Schlachthofgelände
Der Weg für die Entwicklung des Schlachthofgeländes ist frei. (Foto: Jan Eckhoff)

Zunächst ging es um das Schlachthofareal, genauer gesagt um die Einrichtung eines Bebauungsplanverfahrens zu dessen Entwicklung als „Gebiet für Gewerbe und Kreativwirtschaft“. Zum Bereich zählt die Stadt neben dem über die Minervastraße zu erreichenden Gelände des ehemaligen Schlachthofes auch das aktuell davon baulich getrennte ehemalige Grundstück der Enervie mit Zufahrt von der Rehstraße.

Der Bebauungsplan soll sicherstellen, dass die Stadt Einfluss auf die gewerbliche und bauliche Entwicklung des Geländes nehmen kann, die öffentliche Erschließung sichergestellt ist, historische Bestandsgebäude soweit möglich erhalten bleiben, eine Fuß- und Wegeverbindung von der Minervastraße bis zur Rehstraße entsteht. Weiterhin sollen die Entsiegelung von Flächen und weitere Maßnahmen zu einer Verbesserung des Stadtklimas führen.

Insbesondere sollen auch die Parkplatzgestaltung sowie kleine Gewerbebetriebe, kulturelle Nutzungen und alternative, moderne Produktionsmöglichkeiten gefördert werden.

Die Bevölkerung in Wehringhausen soll noch in diesem Jahr in die Planungen einbezogen werden. Ein noch erforderliches Gutachten wird vermutlich 28.000 Euro kosten. Diese Summe ist im laufenden städtischen Haushalt aber bereits eingeplant.

Die Einleitung des Bebauungsplanverfahrens wurde im Stadtwentwicklungsausschuss einstimmig von SPD, CDU, den Grünen, Hagen Aktiv, der Linken, der AfD und der FDP beschlossen. Am morgigen Donnerstag muss auch noch der Rat der Stadt Hagen abstimmen.

Auf dem Gelände plant aktuell ein Investor den Bau einer neuen Eventhalle.

Endgültig: Kein Park an der Pelmkestraße

Die Pläne zur Einrichtung eines sogenannten Mehrgenerationenparks an der Pelmkestraße zwischen Lange Straße und Augustastraße wurden nun auch vom Stadtentwicklungsausschuss gestrichen und sind damit endgültig vom Tisch. Das Projekt musste weichen, weil andere Baumaßnahmen im Viertel deutlich teurer als geplant sind.

Gegen den Nichtbau des Parks wurde lediglich von einem Angeordneten der Linken gestimmt.

Abriss von drei Häusern an der Wehringhauser Straße

Häuser an der Wehringhauser Straße
Diese Häuser verschwinden schon bald aus dem Stadtbild. (Foto: Jan Eckhoff)

Im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung ging es dann schließlich um eine Häuserzeile an der Wehringhauser Straße. Die Tage der maroden, vermüllten Gebäude gegenüber von Hawker sind nun endgültig gezählt.

Noch in diesem Sommer werden die Häuser Wehringhauser Straße 95 bis 99 endlich dem Bagger zum Opfer fallen.

Henning Keune (Baudezernent Hagen)

Der genaue Abrisstag ist noch nicht bekannt, soll aber zwischen dem 13. Juli und dem 21. September liegen. Finanziert wird der Abriss über das Förderprogramm „Modellvorhaben Problemimmobilien“, welches das Land NRW im Zusammenhang mit einem Anstieg der Zuwanderung aus Südost-Europa aufgelegt hat.

Aus diesem Programm werden der Erwerb, die Kosten für Beauftragungen externer Ingenieurbüros, der Abriss sowie die einfache Herrichtung des betroffenen Grundstücks finanziert. Die Stadt Hagen nimmt seit 2017 an dem Programm teil. Etwa 30 Häuser wurden in Wehringhausen als Problemimmobilien eingestuft, acht davon bislang durch die Stadt gekauft.

Eine besondere Herausforderung stellte das Wohnhaus mit der Hausnummer 99 dar. Die herrenlosen Immobilie gehörte gesetzlich den Finanzbehörden des Landes Nordrhein-Westfalen, konnte schließlich aber auf die Stadt Hagen übertragen werden.


Quellen: Bürgerinformationssystem der Stadt Hagen, Pressemitteilung der Stadt Hagen