Re: Block 1 – Eine Antwort von Gabriele Haasler

Am vergangenen Mittwoch, 25. September, wurden auf wehringhausen.org unter der Überschrift „Block 1: Nur noch Wahlkampfgetöse?“ einige Überlegungen von Stadtheimatpfleger Michael Eckhoff zum Abriss von Block 1 als Beitrag zur Debatte veröffentlich.

Als Antwort auf den Beitrag hat Gabriele Haasler – als Privatperson und nicht als Sprecherin einer der verschiedenen Initiativen, mit denen sie sich ehrenamtlich umfassend für unseren Stadtteil engagiert – am Donnerstag, 26. September, eine E-Mail geschickt.

Diese E-Mail folgt nun in unbearbeiteter Form. Es wurde lediglich ein in der Sache nicht relevanter Hinweise auf die technische Verbreitung des Textes entfernt. Auch die Hervorhebungen im folgenden Text entsprechen der zugesendeten E-Mail.


Sehr geehrter Herr Eckhoff

Das Wort Debatte bedeutet „lebhafte Auseinandersetzung“ und die möchte ich gerne mit Ihnen führen. […]

Leider waren Sie,  Herr Eckhoff, auf keiner unserer Veranstaltungen dabei (ihr Sohn steht ebenfalls auf keiner Teilnehmerliste).Daher muss ich annehmen, dass Ihr Informationsstand nicht vollständig ist. Als Journalist ist es jedoch unumgänglich vorher zu recherchieren. Dazu informiert der Journalist sich aus den unterschiedlichsten Quellen-auch aus denen, die man vielleicht persönlich für indiskutabel hält. Hier nun die Informationen warum wir uns „zu guter Letzt“ an den Petitionsausschuss gewandt haben:

Es hat im gesamten Zeitraum vor und nach der Ratsentscheidung mehrere fristgerechte und formal korrekte Eingaben an den Beschwerdeausschuss der Stadt Hagen gegeben. Diese wurden unzureichend oder gar nicht behandelt. Es ist nicht nur das legitime Recht der Bürgerinnen und Bürger sich auf diese Weise zu äußern und auch neue Erkenntnisse weiterzugeben, auf das diese auch alle Ratsmitglieder erreicht, damit auch diese die Möglichkeit haben sich aus mehreren Quellen zu informieren und sich dann ein Urteil zu bilden. Es hätte auch nach der Ratsentscheidung –hier wurde entschieden das weitere Verfahren an die Verwaltung abzugeben– mehrmals die Möglichkeit gegeben den Abriss, bis zur endgültigen Klärung der Denkmalwürdigkeit, auszusetzen

An dieser Stelle wurde nicht nur eine inhaltliche Diskussion behindert, sondern auch  dem demokatischen  Prozess ein Bärendienst erwiesen.

Denkmalrechtliche Beurteilung:  da sich die GWG bis heute weigert, die eigenen Bau-und Planungsakten für die behördliche sowie wissenschaftliche Beurteilung zur Verfügung zu stellen, musste diese bis zum heutigen Zeitpunkt vorläufig bleiben. Auch gibt es  eine permanente falsche Einordnung des Zeitablaufes. Hier sehen sowohl der LWL Münster als auch Prof. Sonne noch Forschungsbedarf – leider zu spät! Mich wundert, dass Sie als Heimatpfleger sich wissenschaftlichen Erkenntnissen verweigern.

Sie finden es befremdlich, dass sich der Petitionsausschuss sogar 2 x mit unserem Antrag befasst. Offensichtlich  hatte er zahlreiche Fragen. Da die GWG bei der ersten Anhörung nicht anwesend war und sich der Ausschuss vor Ort ein Bild machen wollte, kam er nach Hagen .Eine abschließende Beurteilung unseres Anliegens wird erfolgen. Nur soweit- die Teilnehmer aus Düsseldorf schauen durchaus über den Tellerrand und müssen feststellen, dass in Hagen auf einen Schlag 130 bezahlbare und renovierbare Wohnungen  ( siehe HEG)vernichtet werden –entgegen den Zielen der aktuellen Politik.

Herr Jörg war – wie Sie sicher wissen- an keinem Termin anwesend. Nachdem er seine OB Kandidatur  bekannt gegeben hat, war der Ausschussvorsitzende  Herr Yüksel  und  der Staatsanwalt  Dr. Kehren an beiden Terminen  zugegen. Ebenfalls anwesend war die Stadt Hagen, der LWL, die Bezirksregierung Arnsberg, Prof. Sonne und die Petenten.

Jetzt wirklich zu guter Letzt: Wir, die Händler-und Handwerkergemeinschaft WIW.e.V. und der Initativkreis Wehringhausen haben sich immer für eine KITA ausgesprochen (die wäre auch im Bestand möglich gewesen) und wir waren auch diejenigen, die in ihren zahlreichen Eingaben  sogar einen Teilabriss- wenn er denn unumgänglich ist- nicht abgelehnt haben.

Unsere Schlussfolgerungen: Der Petitionsausschuss als letztes und höchstes verfassungsrechtliches Mittel  ist zu spät gekommen, da wir nicht davon ausgehen konnten, dass berechtigte und fristgerechte Bürgereingaben an den Rat der Stadt systematisch ignoriert werden.

Inzwischen verstehen wir die denkmalhistorische Qualität unseres Quartieres – auch durch die Einlassungen des LWL und von Prof. Sonne. Auf der anderen Seite fehlen uns  Rechtsgrundlagen und Rechtsmittel  um die wertvolle städtebauliche Substanz im Stadtteil zu schützen. Das ist daher ein Zukunftsthema für unser Quartier.

Mit freundlichem Gruß
Gabriele Haasler